Keine Angst vor
dem Smartphone
Wenn das alte Tastenhandy seinen Geist aufgibt und man ein neues braucht, wird die Gelegenheit, auf ein Smartphone zu wechseln, oftmals ausgelassen. Dabei ist die Skepsis nicht angebracht. Einmal durchschaut, bieten Smartphones eine Fülle an Vorteilen.
Text: Stefan Böck

Die Generation 60plus ist alles andere als homogen. Wer heute 60 ist, war 42 Jahre alt, als Facebook gegründet wurde. Und die heute 70-Jährigen standen während des Internetbooms der 1990er-Jahre mitten im Berufsleben. Aus dieser Altersgruppe werden wohl die meisten bereits jetzt ein handelsübliches Smartphone benutzen. Doch es gibt nicht wenige, die bisher mit Tastenhandys das Auslangen fanden. Wird dann ein neues Gerät fällig, weil das bestehende in die Jahre gekommen ist, drängt sich die Frage auf: Neues Tastenhandy oder doch ein Smartphone? Der Wunsch nach so wenig Veränderung wie möglich ist verständlich, kann sich aber als verpasste Chance entpuppen.
Die Zeiten haben sich geändert
Smartphones sind längst erwachsen geworden. Ihre Vorteile sind so bestechend, dass es kaum mehr Argumente gibt, weiter beim Tastenhandy zu bleiben. Es mag brutal klingen, aber Menschen ohne Smartphone sind zunehmend von der digitalen Welt abgekoppelt. Die Nutzung zahlreicher Dienstleistungen ist schon heute an das Smartphone geknüpft oder zumindest viel leichter zugänglich. Nein, das betrifft nicht nur Spielereien. Denken Sie an die Corona-Tests zu Hause, an den Grünen Pass, an den Ticketkauf für Öffis oder Konzerte und an Hotelbuchungen. Ohne Handy sind diese Dinge (noch) machbar, aber bequem sind sie nicht mehr. Banken haben ihr Filialnetz ausgedünnt. Eine Überweisung ist ohne Mobile-Banking heute ein zeit- und geldraubendes Unterfangen. Das kann man gut finden oder nicht. Tatsache ist, dass der Zug der Zeit ziemlich wenig Rücksicht nimmt. Ältere Menschen sollten das Thema nicht wegwischen, indem sie sich „das nicht mehr antun“. Die Digitalisierung schreitet weiter voran und das Smartphone – so viel ist vorerst sicher – wird ihr zentraler Dreh- und Angelpunkt bleiben. Mit Blick auf spätere Jahre, in denen man vielleicht weniger mobil oder gar hochbetagt ist, kann die dann vorhandene Smartphone Kompetenz entscheidende Vorteile für die Lebensqualität bringen, wenn es etwa um Behördenwege, Wahlkarten, Versicherungsleistungen oder auch um simple Dinge wie die Bestellung eines Fahrtendienstes oder von warmem Essen geht.
Man lernt nie aus
Wem ein Smartphone als Buch mit sieben Siegeln erscheint, der sollte wissen, dass es Lösungen für einen gelungenen Einstieg gibt. Es ist keine Schande, Hilfe in Anspruch zu nehmen, ganz im Gegenteil. Die Anzahl der Kursangebote ist riesig und in ganz Österreich vorhanden. Fast alle bekannten Anbieter von Erwachsenenbildung sind dabei: Volkshochschulen, Seniorenvereine, Pensionistenclubs, aber auch Technologieanbieter wie die A1 Seniorenakademie haben Kurse aufgelegt. Und nein, die Kurse dauern nicht mehrere Semester, sondern vermitteln in wenigen Stunden die Grundlagen in ausreichendem Maß, oft gleich an genau dem Gerät, das Sie gekauft haben. Vielleicht reicht es aber auch, sich selbst mit dem neuen Telefon vertraut zu machen, indem man auf die Fülle an Videomaterial und Anleitungen im Internet zugreift. Eine einfache Suche auf Google oder YouTube führt rasch zum gewünschten Erfolg. Wenn nicht, bleibt immer noch der Anruf: Geräteanbieter wie etwa der Linzer Hersteller Emporia beraten ausgiebig am Telefon.
Die vollständige Geschichte können Sie in der ersten Ausgabe des neuen SEIN Magazin lesen.
Erhältlich im Abonnement oder am Kiosk ab 10. November 2022.