Leben

Kuscheln auf Bestellung

Elisa Meyer ist Gründerin der „Kuschelkiste“ und bietet ihren Service in Österreich, Deutschland, Luxemburg und in der Schweiz an: Körperkontakt auf Bestellung.

Interview: Gabriele Kuhn

Elisa Meyer
cuddlers.net, privat

Was passiert, wenn sich jemand mit Ihnen einen Kuscheltermin ausmacht?

Wir führen zuerst ein Vorgespräch. Die Regeln werden besprochen, im Sinne einer nicht-erotischen Dienstleistung. Auch Tabus – etwa, welche Bereiche des Körpers keinesfalls angefasst werden dürfen. Manche mögen es nicht, am Kopf berührt zu werden. Danach wird gekuschelt, wobei ich immer nachfrage, ob sich’s noch gut anfühlt. Es geht oft auch um Zuhören, weil viele Kund*innen während des Kuschelns darüber sprechen, was sie gerade bewegt.

Viele schlittern mit den Jahren unbemerkt in Berührungslosigkeit hinein. Wozu raten Sie?

Ich würde empfehlen, in Begegnung mit anderen nicht nur die Hand zu geben, sondern vielleicht auch eine Umarmung anzubieten. Wenn wir herzlicher miteinander umgehen, steckt das an. Außerdem berühren wir uns ja auch selbst sehr oft. Alle Tätigkeiten, mit denen man sich bewusst um den eigenen Körper kümmert, sind wichtig: sich eincremen, rasieren, massieren oder vielleicht auch einmal lange die Haare kämmen.

Und was raten Sie Langzeitpaaren, die einander kaum mehr berühren?

Da sage ich nur: Tut es! Weil regelmäßige Berührung gesund ist und ein wunderbares Gegenmittel bei Ängsten und Sorgen. Fangen Sie wieder an, einander an den Händen zu halten, zum Beispiel beim Fernsehen. Rücken Sie auf dem Sofa näher, berühren Sie den Arm des anderen, lehnen Sie sich an. 

Kontakt: www.cuddlers.net